22 Mai 2006

Wörter 3.0

Was nebeldeutsche Wörter wirklich heissen

Meinungsfreiheit: Freiheit zu jeglicher Meinung, welche von den Muslimen gutgeheissen ist, oder wie der Zentralratsvorsitzende Ayyub Axel Köhler gegenüber der Welt am Sonntag sagte:
"Auch wir stehen für die Presse- und Meinungsfreiheit ein", sagte er. Man müsse sich aber die Frage stellen, in welcher Beziehung diese Freiheit zur Verantwortung stehe. (1)

Verantwortung
: Die Verpflichtung, sich so zu verhalten, dass sich kein Muslim daran stören kann. Die Meinungsfreiheit zum Beispiel soll mit Verantwortung gelebt werden, also ohne jegliche Kritik an irgendetwas, das einem Muslim nicht passt. Denn das wäre eine Provokation.

Religionsfreiheit: Freiheit der Muslime, ihre Religion auszuüben (2). Für Nicht-Muslime sieht das natürlich anders aus: Für diese bedeutet Religionsfreiheit die Freiheit aller, den Islam anzunehmen (3).

Traditionen: Koran und Hadithen. Zu behaupten, dass zum Beispiel Europa eigene Traditionen habe, wäre ein Mangel an Verantwortung. Zu behaupten, dass Traditionen auch mal durch Neuerungen abgelöst werden können, wäre eine Provokation.

Nation: Die Gemeinschaft der Muslime weltweit. Also nicht die deutsche Nation, oder die Willensnation Schweiz, sondern die Nation der Menschen, die zwar da leben, aber sich mehr dem Islam zugehörig sehen als dem Land, in dem sie leben. (siehe auch Mehrheitsgesellschaft)

Menschenrechte: Alle Menschenrechte, die durch den Koran gegeben sind. Also zum Beispiel das Recht, Muslim zu werden aber nicht umgekehrt (s.o.), das Recht, den Schleier zu tragen aber nicht umgekehrt, das Recht, eine Sondersteuer von Nicht-Muslimen zu verlangen aber nicht umgekehrt. (Die Organisation der Islamischen Staaten hat einen eigenen "Menschenrechtskodex" ausgearbeitet, weil sie die un-islamischen UNO-Menschenrechte nicht akzeptieren)

Gleichberechtigung: Die Gleichbehandlung von Gleichem, also die Gleichberechtigung von muslimischen Männern. Alles weitere wird auch gleich behandelt: Frauen werden wie Frauen behandelt, und Nicht-Muslime werden wie Nicht-Muslime behandelt - unter sich sind alle gleich, denn die Gleichberechtigung gilt für alle, schön nach Gruppen gesondert und abgestuft (4). Zuerst kommt der Muslim, dann die Muslimin, dann der Nicht-Muslim, und dann die Nicht-Muslimin.


(1) Die Zeit, 7. Mai 2006
(2) Ursula Spuler-Stegemann, Feindbild Christentum im Islam, p. 37
(3) Ursula Spuler-Stegemann, Feindbild Christentum im Islam, p. 38
(4) Ursula Spuler-Stegemann, Feindbild Christentum im Islam, p. 42

09 Mai 2006

Tricks - Verknubbeln

Fast einleuchtende Verknüpfungen

Zur Ablenkung von einem ungewünschten Thema kann ein Gesprächspartner Dinge miteinander verbinden, die auf den ersten Blick das Gleiche sind, auf den zweiten Blick höchstens noch verwandt, und bei genauerem Hinsehen nichts miteinander zu tun haben.

Nehmen wir als Beispiel den Ehrenmord. Kommt das Gespräch darauf, kommt schnell einmal ein Einwurf wie dieser:

Ehrenmord gibt es auch übrigens auch in Sizilien (1).
Stimmt, denkt der aufgeschlossene Mensch, und stutzt.
Ehrenmord,Blutrache etc etc haben ihren Urspruch im Talion.
Diese moralischen Verhaltensprinzipien haben nicht mit Religionen zu tun.
Hoppla. Sind wir also erwischt worden. Und dass Talion ein graeco-italisches Wort für Vergeltung von Gleichem mit Gleichem ist, weiss auch nicht jeder auf Anhieb.
Noch führt das tief-katholische Sizilien die Liste der Ehrenmorde an
schiebt vielleicht einer genüsslich nach, mit einem Seitenhieb auf das Christentum. Und wir zucken zusammen. Sizilien und die Vendetta, das kannten wir doch schon lange, aus der Zeitung, Filmen und Romanen. Sogar aus der Reklame: Da gabs dieses Plakat von Benetton, von diesem Oliviero Toscani, wo das Blut von einem Getöteten wegläuft (2), und drum herum sitzen drei Frauen, die trauern, wohl die Witwe, die Mutter und die Schwester - und jeder weiss, das ist ein Mafia-Mord.

Schon haben wir zu lange nachgedacht, und sind in einer anderen Welt, weit weg vom Islam. Abgelenkt mit einer Verknubbelung.

Denn unser Gegenüber verknubbelte Dinge, die nur eines gemeinsam haben: Es ist jemand ermordet worden.

Nehmen wir das auseinander:

Blutrache geschieht zwischen Clans, und die Opfer sind Männer. Beim Mafia-Mord handelt es sich um einen Mord innerhalb der „Ehrenwerten Gesellschaft“, und auch da werden die Frauen in der Regel ausgenommen.

Beim Ehrenmord hingegen wird eine Frau umgebracht, und sie wird nur umgebracht, weil sie in der Vorstellung der Mörder die Familienehre verletzt hat, sei es, dass sie einen Nicht-Muslim heiratete, sei es, dass sie eine von der Familie ungewünschte Beziehung hatte, oder, noch verrückter, dass sie vergewaltigt wurde.

In der Vendetta geht es um Vergeltung, bei der Mafia um die Macht des Clans gegenüber einem anderen Clan oder gegenüber der Gesellschaft, aber beim Ehrenmord, da geht es einzig um die Macht über die Frau. Um die Macht der Männer über die Frau, die im Islam nur halb soviel wert ist wie der Mann, und die vom eigenen Bruder oder Vater abgestochen werden kann, wenn so eine undefinierbare Ehre angekratzt ist.

Von diesem Wahnsinn wollte der Gesprächspartner hier ablenken, von diesem „moralischen Verhaltensprinzip“.

Mal schnell mit was anderem verknubbeln, dachte der Gesprächspartner, damit wir vom Islam wegkommen. Hoffentlich geht unter, dass dieses „moralische Verhaltensprinzip“ nur im in der muslimischen Welt vorkommt. Hoffentlich funktioniert die Verknubbelung.

Nein, diesmal funktioniert sie nicht. Wir haben es auseinandergeknubbelt.


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(1) Die Zitate sind original aus Blog-Diskussionen
(2) Siehe hier, scroll down.

Ehrenmord in England: klickmich
Ehrenmord in Deutschland: klickmich
Ehrenmorde und Gehorsamsprinzip: klickmich

02 Mai 2006

Wörter - Mehrheitsgesellschaft

Ein unheimliches Wort

Da gab es im April eine „Konferenz Europäischer Imame und SeelsorgerInnen in Wien 2006“, und diese Konferenz, scheinbar zum Thema Integration, hat auch ein Schlusspapier präsentiert. Ein langes Papier.

Hier sah der Blogger von Nebeldeutsch zum ersten Mal ein neues Wort

2006 muss von den Konferenzteilnehmern nüchtern festgestellt werden, dass es noch großer Anstrengungen auf allen Seiten bedürfen wird, um die Akzeptanz der Muslime in der Mehrheitsgesellschaft zu erreichen.
"Mehrheitsgesellschaft" ist das neue Wort. Ein wundersames Wort.
Die Interaktion mit der Mehrheitsgesellschaft darf nicht zur Voraussetzung haben, bedingungslos Religion, Kultur und sprachliche Vielfalt aufgeben zu sollen.
Mehrheit, das lässt Benachteiligung der Minderheit anklingen, Unterdrückung, Misshandlung, Arroganz, Missbrauch. Und da sind die Europäer, und insbesondere die Deutschen empfindlich. Das wollen sie sich nicht vorwerfen lassen. Wir haben Menschenrechte, Gesetze, Demokratie und Gleichberechtigung, und das wollen wir beweisen. Wenn einer kommt und uns unterschwellig oder konkret vorwirft, wir hätten da etwas versäumt, dann werden wir schnell nervös und aktiv und vergessen die Vorwürfe zu hinterfragen. Prompt fallen wir hinein. Wir wollen ja nicht als Rassisten dastehen, sondern als gute Demokraten und Verfechter der Menschenrechte.
Von der Mehrheitsgesellschaft erwarten wir ein Bekenntnis zu Diversität, eine Haltung gegen Tendenzen von Rassismus und Diskriminierung.
Schon geht ein unterwürfiges Nicken durch unserer Reihen, und wir hören gebannt zu, sagen schon beinahe ja per Blankoscheck, und nun kommt die detaillierte Bestellung:
Anreize und Möglichkeiten der verbesserten Partizipation liegen in der erleichterten Einbürgerung bei gelungener Integration, bei der Familienzusammenführung, beim Zugang zum Arbeitsmarkt, diversitiy management, positiver Diskriminierung und Quoten, der Nostrifizierung ausländischer Bildungsgänge, der demokratischen Teilhabe (z.B. kommunales Wahlrecht).
Hier fragt man sich das erste Mal, ob noch ein Mercedes 500SL für jede Familie mitgeliefert werden müsste. Es werden Bedingungen gestellt wie bei einer Belagerung, und Gegenleistungen werden keine genannt. Freies Geleit vielleicht? Es wird uns etwas mulmig.
Horizonte zu erweitern wird aber auch gezielter Förderung der Mehrheitsgesellschaft bedürfen. (Aus dem Kontext wird klar: Die Förderung DURCH die Mehrheitsgesellschaft ist gemeint.)
Moment Mal! Verhält man sich so in einer Gesellschaft, deren Teil man sein möchte? Einzuwandern und dann Forderungen zu stellen?

Aber vielleicht sollten wir zuhören, was gesagt wurde:
Es war nicht die Rede von "Gesellschaft", nicht die Rede von diesem Gebilde, dem du und ich zugehören, einfach weil wir da sind.
Die sprechen von "Mehrheitsgesellschaft."

Die Minderheiten wurden gar nie genannt. Ging es um Deutsche gegenüber Chinesen oder Spaniern oder Griechen oder Südamerikanern? Nein, es ging nicht um die Minderheiten in der Mehrzahl, es ging um die Mehrheit, welche Deutsche, Chinesen oder Spanier oder Griechen oder Südamerikaner einschliesst - und auf der anderen Seite stehen die Muslime.

Alle Nichtmuslime versus Muslime. Und das ist vertraut. Damit ist nämlich die Unterteilung Kufr (od. Kaffer, Nichtmuslime) und Umma (Gemeinschaft der Muslime) eingeführt. Ganz diskret. Ganz unverfroren. Und keiner hats gemerkt.

Damit wird die Integration verbal sabotiert, die Umma bleibt unter sich. Italiener, Spanier und Griechen haben sich als Individuen integriert, Muslime bilden die Umma, und sie verstehen sich als Gegenkraft, die Macht hat.

Ach so. Jetzt kommen wir der Sache näher. Nun werden auch Dinge wie „positive Diskriminierung und Quoten“ verständlich: Die Muslime sollen gegenüber den Nichtmuslimen bevorzugt werden. Im Moment sind sie noch in der Minderheit, aber da sie sowieso früher oder später die Mehrheit sind und das Sagen haben, gibt man besser schon jetzt den Muslimen eine Vorzugsbehandlung.

Mit dem Wort-Trick "Mehrheitsgesellschaft" soll erst einmal das schlechte Gewissen der Gesellschaft angesprochen werden und der Blick vernebelt. Dann kann die islamische Denkweise von Umma und Kaffer hereingeschmuggelt werden, und damit die Denkweise von Oben und Unten, von Herrscher und Beherrschtem, von Muslim und Dhimmi. Demokratie, Menschenrechte und Gesetz sollen der Scharia unterstellt werden. Mit dem schlauen Wort "Mehrheitsgesellschaft".

"Mehrheitsgesellschaft" ist ein nebeldeutsches Wort.

Das braucht unsere Gesellschaft nicht.


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"Solange die Muslime die Mehrheit stellen, haben sie das Recht, der Gesellschaft die islamischen Werte aufzuerlegen." klickmich

18.August 2007: ",gezwungen‘, mit der Mehrheitsgesellschaft zusammenzuleben“: Der bayerische Verfassungsschutz stuft ein Konzept eines Wiener Islam-Experten als integrationsfeindlich ein. klickmich
6.Januar 2008: Wenn der Kuffar feiert: klickmich


 

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